Der Editor „Gutenberg“ hat nun mit den ständigen WordPress-Updates selbst auch einige Aktualisierungen erfahren – nicht immer zu seinem Vorteil, wie ich finde.
Einige Mängel, die ich in meinen ersten Tests festgestellt hatte, existieren immer noch, Beschriftungen der Bearbeitungsmenüs haben sich geändert, nicht alle Menüs und Beschreibungen sind übersetzt.
Das zwanghafte Erzeugen eines neuen Blocks bei jeder Zeilenschaltung stellt schon eine Herausforderung dar. Zur besseren Gliederung setze ich deshalb oft eine „weiche Zeilenschaltung“ (Shift-Return), ohne gleich den Abstand eines Absatzes zu erhalten.
Beim Erstellen und/oder Bearbeiten einer Liste hilft das leider nur bedingt.
Man kann zwar eine Aufzählung/Liste mit weicher Zeilenschaltung erstellen (um, wie erwähnt, nicht die größeren Abstände wie bei Absätzen zu bekommen), das Umwandeln in eine Liste funktioniert dann auch noch gut, allerdings gilt die Listenfunktion immer für den ganzen Block. Das bedeutet, dass eine Überschrift in einem extra Absatz darüber stehen muss (wieder mit dem entsprechenden größeren Abstand).
Listenüberschrift mit weicher Zeilenschaltung
1. Punkt
2. Punkt
Listenüberschrift bei Listenfunktion
- 1. Punkt (Liste wird eingerückt)
- 2. Punkt
Und beim „Zurückwandeln“ einer Liste in einen Absatz wird für jeden Listenpunkt ein eigener Block erzeugt. Das ist in der Schreibphase, in der man Texte ändert, umschreibt, neu arrangiert äußerst nervig.
Der Editor ist ja mit dem Anspruch angetreten, die Texterfassung zu revolutionieren – das kann ich so noch nicht erkennen. Es sei denn, es ist auch eine „Revolution zum Umständlichen“ damit gemeint.
Die Einstellung, dass ein Link in einem neuen Fenster öffnen soll, reagiert oft sehr eigenwillig. Man muss schon ein paarmal klicken und speichern, bis der Befehl übernommen wird. Außerdem sollte man dann nochmals im Frontend kontrollieren, ob es wirklich funktioniert.
Neue Funktionen gilt es auszuprobieren, bekannte Funktionen sollte man testen, ob sie wie gewohnt noch zur Verfügung stehen.
Z.B. Inline Bilder, also eine Abbildung (oder Grafik) im laufenden Text; das ermöglicht weitere Effekte.
(Na ja, die Funktion war ja beim Classic-Editor auch schon immer da)
Zu erreichen ist die Einstellung nun über den kleinen Pfeil in der Werkzeugleiste (More Rich Text Controls) -> Inline-Bild.
Allerdings sind weitere Einstellungen zu einem platzierten Inline-Bild (Link zur Mediendatei usw.) nicht so einfach wie beim Classic-Editor möglich.
Wenn man es anklickt, kann lediglich die Breite in Pixel definiert werden. Um das Inline-Bild zu verlinken muss man es zunächst mit dem Cursor auswählen (leichter geht es mit den Pfeiltasten) und dann das Link-Werkzeug in der Werkzeugleiste verwenden.
Verändert hat sich mittlerweile auch die Funktion eines Bildes als Titelbild.
Konnte man bisher ein Bild als Titelbild definieren, das dann im Frontend quasi als Hintergrundbild sichtbar war, während man mit dem Text weiter scrollte (funktioniert nicht auf dem Smartphone!), heißt das nun „Cover“.
Titelbild wird Cover
Ob das Bild fixiert im Hintergrund oder als Header erscheint und auch die Farbe und Deckkraft der Overlayfunktion lassen sich problemlos in dem Menü in der Seitenleiste definieren.
Gutenberg und andere Plugins
Das Zusammenspiel mit anderen Plugins, sei es der Classic-Editor oder auch Erweiterungen wie z.B. Page Builder von SiteOrigin, ist immer wieder „spannend“. Da ständig neue Updates veröffentlicht werden, die man ja aus Sicherheitsgründen zeitnah ausführen sollte, stellt sich immer die Frage: welche Auswirkungen haben die Aktualisierungen und funktioniert noch alles wie bisher?
Ein Erfahrungsbericht stellt somit nur eine Momentaufnahme dar. Nach dem nächsten Update irgendeines Plugins kann es schon wieder ganz anders aussehen.
Fazit
Es ist also Aufmerksamkeit gefragt. Wenn irgendetwas nicht wie gewohnt (oder erhofft) funktioniert, ruhig mal das Classic-Plugin (oder ein anderes, evtl. kürzlich aktualisiertes) deaktivieren und erneut testen.
Allgemeiner Tipp
Vermehrt auf die Mobiltauglichkeit achten!
Die meisten Zugriffe auf Internetseiten erfolgen heute über mobile Geräte (Smartphone, Tablets, Laptops). Und leider ist nicht jede Funktion von Gutenberg mobiltauglich.
Frühere Erfahrungsberichte:
Gutenberg Editor
Achtung Gutenberg
Gutenberg Test II
WordPress Updates